Alljährliche Frühjahrsarbeiten am Sachsenhof

Sachsenhof Greven
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Alljährliche Frühjahrsarbeiten am Sachsenhof

Sachsenhof Greven
Veröffentlicht von Bernhard Reepen in Sachsenhof · Montag 25 Mär 2024 ·  1:30
Zu unseren ersten Frühjahrsarbeiten gehört die Pflege unserer Wallhecken und Kopfbäume. Außerdem müssen Weidenruten geerntet und aufgearbeitet werden. Die Weidenruten dienen zum Bau von Flechtwänden und Flechtzäunen. Alle diese Arbeiten müssen aus Gründen des Vogelschutzes bis zum 1. März abgeschlossen sein, da dann keine Hecken und Bäume mehr beschnitten werden dürfen.

  
Weidenruten werden von uns extern geschnitten, vom Bauhof der Stadt geliefert, oder auf dem Sachsenhof von den Kopfbäumen oder aus der Wallhecke geschnitten.

Es ist dann aber noch viel Handarbeit erforderlich, um die Ruten so aufzuarbeiten, dass sie genutzt werden können. Alle Seitenäste müssen entfernt werden. Dann werden sie nach Größe für die unterschiedlichen Einsatzgebiete sortiert.



Unser Weidenrutenlager muss für das ganze Jahr reichen.

Auch die Wallhecke muss regelmäßig auf den Stock gesetzt werden. Dabei werden die Triebe von Haselnuss, Ahorn, Pflaume und Eiche usw. kurz über dem Boden abgeschnitten. Das verhindert, dass sie sich zu großen Bäumen weiterentwickeln und dadurch die Hecke schädigen. Die Triebe schlagen dann neu aus und lassen dadurch die Hecke dicht wachsen.

Schon zur Zeit der Germanen waren die Hofstellen durch Zäune und Hecken abgegrenzt. Der Hofraum innerhalb der Zäune hatte einen besonderen Rechtsstatus. Hier hatte der Hofherr das fast uneingeschränkte Hausrecht. Dieser Rechtsstatus ist in alten Gesetzestexten, wie dem Sachsenspiegel, überliefert.



Arbeiten in der Wallhecke



Auch die Ruten von Hasel und Ahorn aus der Wallhecke werden für Zäune und Wände genutzt.

All diese Arbeiten waren auch in sächsischer Zeit alljährlich nötig, um die Hofstelle in Ordnung zu halten und Material für den Rest des Jahres zur Verfügung zu haben.

Fotos: Bernhard Reepen


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A. Schäfer
Freitag 08 Nov 2024
Idyllisch liegt das Anwesen mit seinen hölzernen und mit Stroh gedeckten Gebäuden auf dem Hügel am Waldesrand. Als wir darauf zugingen, hatte ich die Empfindung, als sei es gerade von seinen Bewohnern verlassen worden. In dem aus ursprünglichen Materialien geflochtenen Zaun war eine Öffnung, durch die wir ungehindert passieren dürften. Tische und Bänke, welche die ursprüngliche Wuchsart der Bäume noch erkennen lassen, luden unter einem mächtigen Ahornbaum vor dem großen Haupthaus wie auch vor und in den verschiedenen Gebäuden zum Verweilen an. Backhaus mit tönernem Ofen, ein ebensolcher Schmelzofen, Vorratshäuser, eine Webhütte, ein Garten, in dem mittelalterliche Kräuter angebaut werden und anderes mehr...
Wenn man über das Gelände streift, findet man Interessantes zu den Vorrichtungen und Tätigkeiten, welche dort verrichtet wurden. Man ahnt, wie hart und arbeitsreich das Leben dort gewesen sein muss.
Was mir besonders gefällt: Der Hof befindet sich an dem Ort, wo tatsächlich archäologische Funde eines solchen gemacht wurden. Man darf die Stätte besuchen, ohne Eintritt zu bezahlen. Alles wirkt ganz ursprünglich.
Beim Studium der Homepage habe ich erfahren, dass ehrenamtlich die immense Arbeit des Erhalts des Hofes geleistet wird. Auch gibt es Veranstaltungen, an denen Tätigkeiten von damals demonstriert werden und teils auch zum Mitmachen eingeladen wird. Ich bin beeindruckt von dem Engagement der beteiligten Menschen. Vielen Dank!
(c) Heimatverein Greven - 2024
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